Oder auch nicht…

Soo – da sind wir also, weiß-grauer Himmel, 13 Grad, Berliner Schnauze. Willkommen in Schönefeld, dem Tor zur Welt.

Irgendwie haben wir das Flugglück zur Zeit nicht gepachtet, heute morgen sind wir nur mäßig gehetzt und recht gut gelaunt auf dem Weg zur heimischen Haustür, da klingelt das Telefon: Die Nummer verkündet Lissabon als Anrufer: Ein netter englischsprechender Herr teilt mit:

Hallöchen, die Fluglinie streikt, sie kommen heute nicht mehr auf die Azoren.

Icke: Aha.

Ja, nach Lissabon ginge, aber von da aus nicht weiter.

Icke: Aha.

Der nächste freie Flug wäre dann am 9. Mai.

Icke: Waaaaaaaaaaaas? Wollen sie mich verarschen?!?! Am 8. geht unser Inlandsflug von Sao Miguel nach Pico – kann ja nicht ihr Ernst sein.

Nene, da is Streik, machse nix. Da wird auch nichts erstattet, das ist höhere Gewalt.

Icke: Ok, lass mal gut sein, wir fahren jetzt zum Flughafen und schauen was da geht.

Also in absoluter Schockstimmung auf zum Flughafen, alles extrapünktlich und in Gedanken schon mal durchspielen was es alles für Möglichkeiten gibt:

  • Flug geht doch – unwahrscheinlich.
  • Ne Woche in Lissabon totschlagen – weder im Reisegepäck noch im Budget vorgesehen; wir wollen schließlich wandern, nicht shoppen.
  • Statt drei Wochen nur zwei fahren – auch scheiße, wir haben uns schön auf drei Wochen Urlaub gefreut.
  • Urlaub komplett verschieben – ui, das würde gehen, wenn wir die Ferienwohnungen umbuchen können wäre das eigentlich die beste Variante…

Am Flughafen gab es natürlich niemanden der zuständig ist, denn der Flug von Berlin nach Lissabon wird hier nur über ein Partnerunternehmen der von uns gebuchten Fluggesellschaft ausgeführt. Hier ist die Nummer der Servicezentrale, versuchen sie es mal da… Letztendlich fanden wir dennoch eine nette Dame, die ein paar Telefonate führte und zu berichten wusste, dass die einzige Möglichkeit tatsächlich eine Umbuchung von Hin- und wenn wir wollen auch Rückflug ist.

Blieb also das Problem, dass der Flug von Insel zu Insel abhebt, bevor wir vor Ort sind und wir eine Wohnung gebucht haben, für einen Zeitraum in dem wir nicht auf den Azoren sind. Dennoch waren wir uns schnell einig, das ist die beste Lösung: heute wieder nach Hause und nächste Woche losfahren als wäre nichts gewesen.

Der finale Anruf bei der Fluggesellschaft hat dann sogar noch das erste Problem gelöst: Wir können schon am 7. hin fliegen – dann bekommen wir am 8. nach einer Nacht in Ponta Delgada unseren eh schon gebuchten Flug nach Pico und starten einfach dort. Danach haben wir dann noch zwei Wochen am Stück auf Sao Miguel.

Der einzige gigantische Wehmutstropfen an dieser Variante – und dafür werden wir nach aktueller Gemütslage der Airline den Arsch wegklagen – das Champions League Finale werden wir nicht im Wembley-Stadion in London, sondern auf der Terasse vorm Laptop sehen 🙁 Großer Kackscheiß!

Jetzt sind wir also nach fünfstündigem Ausflug wieder daheim angekommen und wir können euch verraten: Es ist ein sehr, sehr seltsames Gefühl, wenn man auf dem Weg in den Urlaub auf einmal mit gepackten Rucksäcken wieder in der eigenen Bude steht. Nun denn – in 5 Tagen folgt der zweite Versuch, bis dahin schreiben wir evtl. was über das richtige Fetten von neuen Wanderschuhen und das Packen von Rucksäcken, darüber lässt sich auch jetzt schon berichten 🙂

Jetzt Pilsken, Chips und DVD und früh ins Bett, denn morgen müssen wir wieder zur Arbeit!!

 

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