Für den Mittag war Regen angesagt, daher planten wir eine kurze Etappe und starteten relativ früh. Bei der Stippvisite in Bonns Innenstadt staubten wir ein leckeres Frühstück ab und waren, trotz der grauen Suppe über uns, guter Dinge. Dennoch erwischte uns der Regen dann relativ zeitig, so dass endlich die Regenkleidung vollständig zum Einsatz kam und sich die Mitnahme hiermit legitimiert hatte. Allerdings stellten wir bei der Gelegenheit fest, dass die Auffrischung der Impregnierung von Phils Regenjacke nicht den gewünschten Effekt hatte – für zukünftige Regenetappen (und die sollten kommen) musste also eine andere Lösung her.
Wir zogen die 48 Kilometer der heutigen Tour einfach, aber gut gelaunt, durch und hielten nur ab und zu an, um Schloss Drachenburg im Siebengebirge oder andere sehenswerte Gemäuer zu fotografieren. Ganz nebenbei passierten wir so auch die nächste Ländergrenze von NRW nach Rheinland Pfalz. Wir trafen entsprechend zeitig in Andernach ein und konnten uns, als nachmittags die Sonne rauskam, zu Fuß dem Städtchen widmen. Eine ganz neue Erfahrung nach elf Tagen im Sattel 🙂
Das Highlight des Ortes, die Butterfahrt zum höchsten Süßwasser-Geysir der Welt, sparten wir uns jedoch und bummelten stattdessen gemütlich umher. Wir landeten beim lokalen Inder, mit dem wir über Essen in Andernach, Berlin und London philosophierten und über unsere Reise. Mittlerweile führte die Information, dass wir aus Berlin via Dortmund mit dem Rad gekommen waren im ersten Moment zu ungläubigen Irritationen, im zweiten Schritt zu ausführlichem Schulterklopfen und Neugierde.