Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel zogen wir die Regenjacken an und machten uns wieder auf den Weg. Tatsächlich hatte unsere persönliche Wetterschneise heute ein paar Tropfen für uns dabei, allerdings immer erträglich und nie von langer Dauer. Warm wurde uns trotzdem, denn wer zuvor die Abfahrt bei der Anreise genossen hatte, der musste anschließend auch wieder aus Detmold herausklettern – der Morgen begann also erneut sportlich.
Mit dem Wald ließen wir dann aber nach zehn Kilometern auch endgültig die Berge hinter uns und auch der Gegenwind hielt sich in den jetzt wieder weiteren Landschaften in Grenzen, so dass unsere Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich zunahm. Zur Belohnung gab es Gebäck in Vörden nach den ersten 30 Kilometern und Eiskaffee nach 60 Kilometern in Harsewinkel (laut Ortseingangsschild „die Mähdreschestadt“ dank Firma Claas).
Abgesehen von der Vertrautheit der Landschaft fiel uns vor allem die gestiegene Dichte der kleineren Ortschaften im Vergleich zu Brandenburg oder Sachsen-Anhalt auf. Außerdem gab es nun wieder den guten alten Kiosk und in der „Frittenschmiede“ wurden „Manta-Platten“ serviert, in den Gärten hingen Fahnen von Borussia sowie vereinzelt auch von diesem anderen lokalen Verein und in den Kneipen gab es Warsteiner oder Veltins (leider).
Die knapp 90 Kilometer der heutigen Etappe vergingen wie im Flug und am frühen Abend trafen wir recht entspannt am heutigen familiären Gasthaus ein. Beim alten Westfalen gab es nach der obligatorischen Dusche ein deftiges Abendessen, bestehend aus Zwiebelsuppe, Backkartoffel und Champignon-Rösti sowie Pils aus 0,2-Liter-Gläsern. Am Tresen würfelte die Westfälische Runde (also Männer die irgendwann von ihren Frauen abgeholt wurden) und alles fühlte sich ganz wunderbar vertraut an.
Dirk
Ihr habt eine gute Schreibe, ich kann die alte Heimat fast spüren oder sogar schmecken, wenn ich jetzt ein 0.2-Glas hätte und nicht eine 0.3-Flasche.
Gute Reise weiterhin und viel Schönwetter, woll.