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Hochzeitsbuffet vegan – geht das?!

Hier wollen wir euch keine Erörterung über Veganismus vs. Carnismus bieten, das tun wir lieber im persönlichen Gespräch :-). Vielmehr haben wir bei unseren Hochzeitsvorbereitungen festgestellt, dass dies ein diskussions- und überlegungsreicher Punkt für uns war. Wir selber denken nicht mehr darüber nach, dass nichts Tierisches auf unseren Tisch kommt – doch dann müssen wir zum ersten Mal für 60 Personen Essen organisieren, die sehr unterschiedliche Vorlieben haben.

Buffet vegan?

Was fängt man in dieser Situation mit seinen Überzeugungen an, was kommt auf das Buffet, ist es doch generell schon nicht einfach ein Hochzeitbuffet zu planen und dann müssen noch Aspekte wie vegan, regional, bio und fair berücksichtigt werden!

Zunächst stand für uns die Frage im Raum, ob wir von unserer eigenen Überzeugung abweichen und doch Tierisches anbieten sollen. Erster Impuls: AUF GAR KEINEN FALL! Doch dann folgten lange Gespräche untereinander und mit Freunden und wir alle wogen ab, wie unserer Gäste auf ein tierloses Buffet reagieren würden. Wir recherchierten im Netz nach Erfahrungsberichten. Erschwerend kam bei uns noch die feste Verbindung von Location und Caterer hinzu. Ferner sollte es ein Buffet nach unseren Vorstellungen werden, also üppig, lecker und überraschend, eben nicht tierische Produkte mehr schlecht als recht ersetzen oder nachbilden, sondern uns alle fleischlos glücklich und satt machen mit „Boah!-„-Effekt nach oben genannten Kriterien! Außerdem: selber zubereiten oder einen externen veganen Caterer (von denen es großartige in Berlin gibt) konnten wir nicht wählen. Unser Koch ist toll in bio, regional, fair, kann auch vegetarisch, aber vegan?! Wir dachten sogar über die Möglichkeit nach, einen veganen Souschef zu engagieren.

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Wir entschieden uns letztendlich gegen unseren ersten Impuls, da sich in den Gesprächen herauskristallisierte, dass es nicht klug ist, seine Gäste in dieser Frage zu bevormunden, indem man ihnen die eigene Ideologie aufpresst. Für viele Menschen ist ein Leben ohne tierische Produkte leider unvorstellbar, vorurteilsbehaftet und gar mit Ängsten besetzt, da wirkt eine harte Konfrontation eher kontraproduktiv. Auch könnte der Gedanke aufkommen, wir hätten am Essen gespart. Der für uns gangbarste Kompromiss war schließlich das Buffet mit tollen veganen Speisen weitestgehend tierfrei zu halten und separat vereinzelt Fleisch und Fisch vom Grill anzubieten. So konnten auch wir mit halbwegs ruhigem Gewissen am Buffet schlemmen und den Gästen die wunderbare Welt des Veganseins ohne Zeigefinger näherbringen. Zwischen Antipasti, Cannelloni und Panna Cotta dürfte keinem Gast etwas gefehlt haben!

Unsere Fazit lautet daher wie folgt: ja, ein veganes, faires und regionales Buffet in Bioqualität geht – sehr gut sogar, auch ohne speziellen Caterer! Aus heutiger Sicht würden wird trotz damals gewähltem Kompromiss völlig auf tierische Produkte verzichten, weil wir selber im Privaten noch viel mehr Erfahrungen gesammelt haben und nun in Bezug auf große Feierlichkeiten wissen wie es geht! Diese positive Erfahrung muss man aber erst mal machen. Nicht zuletzt durften wir das dank der wirklich guten, professionellen Betreuung durch unseren Caterer Dietrich Preuß und seinem Team.

Also nur Mut! Be veggie!

1 Kommentar

  1. Eure Danksagung ist genial, da ich aber in diesem Leben wohl nicht mehr heiraten werde, kann ich sie ja leider nicht mehr nachmachen. Von „Vegan“ habe ich ja wenig Ahnung, ich dachte immer, man dürfe nur das essen, was freiwillig vom Baum gefallen sei. Was aber auf den Bildern zu sehen ist, sieht doch gut aus und ich denke, für ein Mal kann man sich gut darauf einlassen. (Obwohl mir ein Filet, Medium rare, mit gedünsteten Zwiebeln bedeckt immer noch am liebsten ist), anyhow, suum cuique….. Viel Spass auf den Azoren und wenn Ihr dann im Winter ganz weit weg seid, schickt mal ne Mail (oder nach alter Väter Sitt) eine Karte.

    Ganz liebe Grüße in die reiche Hauptstadt (auch vom besseren Teil meiner selbst)

    WW***

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